Tag: 26. April 2024

Marpe kein Spekulationsobjekt

Viel Unruhe gab es in letzter Zeit um die Bebauungspläne eines Investors um einen Bereich an der Adolf-Vorwerk-Straße / Marper Weg (genannt Marpe). Bereits 2019 hatte sich der Rat der Stadt Wuppertal mit diesem Areal befaßt (VO/0714/19) und gegen jegliche Bebauung ausgesprochen. Es wird als Naherholungsgebiet und Naturraum gewertet.

Aufgrund der Regionalplanung der Regionalplanbehörde sah sich ein Investor ermutigt, hier den Grund zu erwerben und in Parzellen aufzuteilen, um eine Vermarktung für eine Wohnbesiedelung durchzuführen. Dies geschah ohne Wissen und Einbindung der Stadt Wuppertal. Diese hat aber die Planungshoheit. Ohne diese ist eine Bebauung aber nicht möglich. Ein entsprechender Beschuß auch nicht vorgesehen und somit mittelfristig unwahrscheinlich. Aufgrund der Diskussion Hochwasserschutz und Klimaschutz dürfte dieser Bereich auch langfristig nicht einer Flächenversiegelung zugeführt werden können.

Die Planungshoheit obliegt hier der Gemeinde und diese lehnt in Politik und Verwaltung den o.g. Projektansatz kategorisch ab. Es handelt sich hier nicht um Bauerwartungsland im rechtlichen Sinn. So auch das Ergebnis nach erneuter Beratung im StaBa (Ausschuß für Stadtentwicklung und Bauen) vom 18.04.2024.

CDU Fraktion verlangt würdigen Gedenkplatz

Pressemitteilung der CDU Fraktion Wuppertal

„Die CDU-Fraktion stellt sich vehement gegen den Vorschlag der Verwaltung, den Gedenkort der Opfer der NSU am Wupperpark Ost (Anm. d. Red.: neben Primark und Taxenplatz) zu verwirklichen. Eine angemessene Erinnerungskultur sieht anders aus und viele Städte und Kommunen in NRW haben es uns vorgemacht, einen würdigen Gedenkort für die Opfer der NSU zu gestalten. Was wir am Wupperpark Ost vorfinden, sind Rattenköder, und menschliche Hinterlassenschaften umsäumt von einer der meistbefahrenen Straßenkreuzungen in Wuppertal, so die Fraktionsvorsitzenden abschließend.“

Michael Schulte, baupolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.

„Aber das scheinen die Befürworter anderer Fraktionen nicht zu stören. Unser Anspruch eines Gedenkort der Opfer der NSU ist ein anderer. Mit diesem geplanten Erinnerungsort dieser Verbrechen zu gedenken, ist ein Schlag ins Gesicht. Auf jeden Fall muss es einen anderen zentralen Ort in Wuppertal geben. Dafür setzen wir uns ein und werden auch innerhalb unserer Fraktion über Alternativen nachdenken müssen, so Schulte.“

Kommentar: Der Vorschlag wurde im StaBa (Ausschuß für Stadtentwicklung und Bauen) unter VO/0112/24 diskutiert. Als Mitglied im StaBa sehe ich den Platz am Primark als wirklich ungeeignet für eine derart wichtige Gedenkstätte. Im Gegenteil ist dieser als ausgesprochen unwürdig und ehrlos zu bewerten. Mit einer Fläche von rund 168 km2 findet sich in Wuppertal doch sicherlich ein besserer Platz. Wollen hier vielleicht einige Akteure nur eine andere sinnvolle Nutzung des Platzes unterbinden und nehmen die NSU Morde als Feigenblatt? Der Gedanke drängt sich hier zumindest auf. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. – Holger Reich –

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